Texte

Freitag, 20. April 2007

es zischt

Heute kommt irgendwie nur Müll heraus. Also das Ding hat was, aber befriedigt mich nicht. Ich bin nicht einmal feucht geworden. Verdammt.

che treibt einem
lagerfeuer die geschichten aus
alle sind tot
kein mund erbricht mehr
die alten weisen
che stützt sich auf
sein gewehr
und macht einen
scharlottenburger

es zischt

wiesel stehlen pizza
aus den randbereichen
der transitstädte
hamburgs
sie rauschen des
nachts
lautlos
autokabel haben eine
pizzakonsistens

es zischt

es ist land in sicht
wenn man sich am strand
umdreht
kein schiffbruch auf dem
meer
aber schilfbruch unter den
füßen die in intervallen
nassgeküsst werden

es zischt

die jazzband hat als
vorband einen zauberer
der der lokalen presse
zeigen will
wie man einen heißen
kochtopf verschluckt
und dabei noch gut aussehen
kann

es zischt

eine nachtwanderung
zwei junge menschen
er und sie
tappsen des nachts
vom wege ab
küssen sich

es zischt
"ich liebe dich"

Mittwoch, 18. April 2007

Kleine Hautreise

Hautauf, Hautab. Mit längeren Aufenthalten an den interessantesten Streichelwürdigkeiten. Steige auf Brustwarzen und schau in die Täler, halte mich an den Riffeln fest, kralle mich mit meiner Zunge in die Fältchen und gleite dann an ihnen in den Vorhof. Dies geschieht öfteren Males, denn komme ich unten an, habe ich den Ausblick wieder vergessen und denke nur an die Gänsehaut die meinen Rutsch bremste. Ich brauche ein Souvenir.
Meine Finger holpern über die Poren, bleiben manchmal stecken und müssen sich hinausmassieren. Bewegen sich langsam und tippen nur windleicht auf und drücken sich mal über Unebenheiten und irgendwo stöhnt es.
Haarwolken ziehen drüber hinweg und es entstehen Oasen an denen ich meine Lippen labe. Eine bewegte Welt durch die ich gleite, die sich mir entgegenwirft und sich selbst erkundet. Die Wege, die ich gehe, gehen mir entgegen. Es ist als würde sich alles mir fügen.
Kleine Härchen stellen sich auf, hindern mich am Vorwärskommen und binden mich an ganz empfindsame Areale. Über die man nur sachte streichen kann. Wo die Haut dünn ist und verletzlich und nur durch Zärtlichkeiten verstärkt und so überwunden werden kann.
Mein Ziel ist die Oase mit See umrahmt vom gekräuselten Schilf. Nacktbaden werde ich und mir meine Lippen als Kissen legen und meine Zunge mit in Dich hinein.
Die unberührten Bereiche liegen noch vor mir. Wäschegrenzen die ich erkunden und so zu Haut machen werde.
Ich gehe tiefer.

Dienstag, 17. April 2007

Wenn man eine Kontaktanzeige aufgibt

möchte man solche Reaktionen sicher nicht:

Hallo ChiffreNummer 30258,

hier ich bin die Erna, aber alle nennen mich nur „Eyhh“. Ich wird oft angesprochen, deshalb haben die mal meinen Namen kürzer gemacht damit die sich mal die Lippen nicht kaputt nach mir mal schreien, wa. Mien Mann is immer auf Montage. Der macht in Autobahnbrücken und ist grad an ner heißen Überquerung am bauen, wa.
Hab Deine Anzeige beim Frauenarzt gelesen. Hab meiner Kleinen, die is ma 11, die Pille in ihre Handtasche knallen lassen, wa. Man weiß ja nicht, ne. Geht ja schnell heute und wo sie da so quengelt und mit ihre Cameboy am machen ist, les ich und les ich deine Anzeige. Hier ich hab die mal vorgeholt.
Du suchst mal ne patente Frau,wa. Könnt man mir fast schon anmelden beim Amt. Hat sich auch noch kein Mann ma beschwert, war jeder ma sehr zufrieden und hat mir auch gut behandelt und so. Ich wurd auch niemals geschlagen und mach das nicht. Sag ich nur wegen Traumaweib und so nicht nehmen und so ne. Das wolle mir ja nicht Dir antun, dass Du denkst ich sei so eine. Hab mich nämlich hier wegen meine 35 Jahre eher recht als recht gehalten. Meine Kleine sagt immer ich sehe verbraucht aus, weil ich so viel rauche, aber woher keine Kippen nehmen wenn Geld da ist, wa. Genau, sag ich auch immer.
Als Job hab ich mal viel gemacht, bis die Kleine kam und dann hab ich nichts mehr gemacht. Ich bin auch zu lange aus dem Job mal raus und mich will ja keiner mehr. Man putzt ja heute auch ganz anders. Ich kenn die Bakterienmittel ja nicht. Wir haben in ner DDR einen Lappen gehabt (einen guten) und dann rüber über die Schmutzkackbeutel und weg is es gewesen, ne. Aber heute macht man immer so mit Sauberkeit und bloß mal nicht in die Wohnzimmerecke einen fahren lassen. Weil die in ne Werbung ja auch Koletten machen willen. Hier Meister Proper hieß bei uns früher Spucke und Fensterspray war Schnotter. Ha, ha. Schnotter natürlich nicht. Ich hab damals meine Fenster in der DDR im Sommer herausschlagen lassen. Hat ja nichts gekostet und man konnte völlig geile Sau rausgucken. Und der Glaser hat im Herbst dann saubere, neue Fenster einsetzen lassen.
Der hat immer gesagt, ich hätte ma die Glaskrankheit und ich denn „Nee Glaskochen“. Ha, ha.
Mein Herz hab ich auf den rechten Fleck beid er Brsut und ich kann gut lieben. Kennst Du Bücher? Ich kenn eins und da geht’s um Liebe. Wie bei mir, wa. Ich würde Dir gerne zeigen wie ich lieben kann. Dich lieben und nicht mich. Stell Dir vor ich würd Dir zeigen, wie doll ich mich oder hier meine Kleine lieben tue. Das würdest du ja gar nicht so gut finden wie mich mal.
Wenn Du Hunger hast, kannst Du auch gerne mal anrufen. Ich bin immer für Dich da. Dann kann ich Dir was kochen. Das freut dann sicher mich auch und die Katzen wegen die Reste. Ich denk mit, wa?
Hast Du denn Tiere. Tiere sind eine Mordarbneit. Kinder halbe Arbeit und ein Mann eine wahre Freude. Ich hoffe mal, Du willst mir die Freude geben. Hast Du eigentlich Geld? Das ist mir nämlich egal.
Ich hab mal Blutflecken gesammelt. Sammelst du auch was? Vielleicht hab ich ja was. Also wenn du Ansichtskarten sammelst oder so. Hab ich alles für Dich. Oder Feuerzeige ja, sowieso. Aber nur leere weil Juleen Castra Juppiania mal überall das Gas rausgeschnüffelt hat und den Rest ich für die Kippen weggezündet hab. Muss ja, ne.
Rauchst Du eigentlich? Wenn nicht, brauchst Du mir gar nich ma schreiben, ne. Das wäre vergebene Liebesmüh oder Du zahlst mal ne gute Entschädigung an mich dann ist auch ok.
Hast Du eigentlich ne Arbeit? Ich hat ma eine, ne? Jetzt bin ich ma ne gute Hausfrau und führe den Laden hier und halte alles regelmäßig in Ordnung. Hab genug Türen. Verstehst? Türen. Macht man eine auf, kann man die andere zu machen und wenn die andere zu ist ist da meist Müll drin, aber die andere ist sauber. Mein gutes altes Türengeheimnis. Ich vertraue dir so sehr dass ich dir das mal sagen könnte.
Ich war ma Reinigungsfrau. Warte ma, ich muss mir ma ein neues Bier holen.
So, also ich hab mal das Vorzimmer vom Arzt geputzt. Dr. Schenkel haben wir den immer genannt. Der war spitz wie ein Lumpensammler und hat mir immer an die Koteletts gefasst. Deswegen Schenkel. Ich hab gute musst ma wissen. Die sind nicht von schlechten Eltern oder Gott oder an wen Du auch glauben tätest. Jedenfalls gab es meine Eltern wirklich und nicht so einen Scheiß mit Gott und Kreuz und Kiffen.
Hast Du schon mal SMS geschrieben? Ich, ja. Total witzig, Kleine Briefe per Handtelefon verschicken. Geht aber nur wenn Du auch ein Handtelefon hast. Hast Du eins? Kannst Du mir auch eins geben? Dann kann ich ja Dir schreiben und Dir mir und nicht so Asi mit Brief wie hier.
Ich schreib Dir noh mal wenn Du mir schreibst…
Ich kann nicht mehr. Hoffenb#tlich bist Du nicht schwul.

Habe Die Ehre
Hoffentlich.
Ich bin es Serastina Nassflehr

PS: Eigentlich heiß ich nur Beate Erna Schott.

liebst du mich übermorgen?

meine portionen sind
gut an dir verteilt
dafür ein pro
und das jenseits meines
kopfes
wirklich eine frau
wie du existiert
die vorher nur als
glückstropfenverursacherin
in meiner fantasie geisterte
und mir die einsamkeit
verzuckerte
ist atemberaubend irreal

darf ich deine brustwarze einmal
kneifen um mich zu vergewissern
das du echt bist?
danach
falls es dir genauso geht
darfst du mir gerne eine scheuern
und wenn dir die hand weh tut
und mir das gesicht
dann bin ich wach

wie komme ich zu der ehre
das du meine wege kreuzt
das mir das schicksal so
einen glücksbatzen in die
stunde legt
dass sich die sonne zu mir
hernuntersenkt
und direkt in mein
gefühlszentrum küsst

ich kann jetzt schon sagen
du hast mich gediebt
also mein herz geklaut
und nur fingerabdrücke
hinterlassen die in meinem
magen jetzt
kribbelnd verdaut werden
irgendwie wie fledermäuse
die an der magenwand entlangkratzen

bingo du hast mich gewonnen
einzulösen jetzt und
die nachnahmegebühr ist ein
illustrer tiefgang
soll ich
oder willst du?

liebst du mich übermorgen?

tanzflächenleger

liebesbestien
recken ihre zuckenden köpfe
im wilden nackthautwerfendem tanz

pupillen fliegen durchs weiß
schießen
frauen
männer
männer
frauen
und bleiben bis zum ziel
in ihrer beute stecken
bis sie anfängt zu stöhnen

an den tränken
ertränken sie
vorher ihren liebeshunger
damit sie ohne nebengefühle
instinkte nachausleben können

lustakkus auffrischen
weil keine wahren küsse
den liebesmotor
anspringen lassen wollen
und wenn er anspringt stottert es
nur

der stempel auf der hand
ist eine eintrittskarte
ins nichtglück
garniert mit
saugenden
knetenden
reibenden
monstern

ich muss öfter
weggehen

Montag, 16. April 2007

danke fürs verlieren

ich bin himmelverwachsen
unendlich am ende interessiert
ohne sterben zu wollen

ich will mich verlieren
irgendwo in einem bett liegen lassen
und dich finden
wenn ich nach mir suche

sonderbar erlebe ich deine
küsse als auszeichnungen
jeden einzelne hänge ich mir
fest in meine erinnerung
fasse sie zusammen
und lege diesen wert
in all meine berührungen

mein wesenszug fährt
immer richtung zärtlichkeit
danke das du eingestiegen bist

das restliche leben
unser abteil

Der Bandwurm

Ich hatte den ganzen Tag schon diesen ersten Satz im Kopf.
Als Kind hab ich wirklich einmal gesehen, wie eine Katze iene Bandwurm ausgekotzt hat und den haben wir dann vor lauter Angst (der Film Alien war damals topaktuell) mit einer Tüte gepackt und in den Kleiderschrank geworfen.


Meine Katze hat einen Bandwurm ausgekotzt und ich päppele ihn momentan wieder auf. So ein schönes Tier. Es hat eine ganz weiße Haut und ein paar Organe kann man hindurchscheinen sehen. Nun weiß ich nicht, was so ein Wurm für Organe hat, aber das will ich auch gar nicht wissen. Ich denke, wenn ich die lateinischen Bezeichnungen kennen würde, würden die Beobachtungen ihren Zauber verlieren.
Die Katze hab ich vorsorglich weit, weit im Wald ausgesetzt. Ansonsten hätte sie ihn wohl einfach so kaputt gekratzt und ob Bandwürmer wie Regenwürmer dann einfach zu mehreren Würmern werden möchte ich nicht ausprobieren. Im Keller hatte ich auch noch einen alten Hamsterkäfig und in der Glaswolle liegt jetzt der Wurm und bewegt sich manchmal total süß. Er weiß schon immer wenn ich mit irgendeinem Hühnchen oder anderem Kadaver komme. Dann rekelt er sich den Stäben entgegen, schlüpft heraus, schnüffelt oder guckt oder wie auch immer und taucht in das tote Tier hinein. Nach einer Stunde wird er dann wieder in seinen Käfig geschüttelt. Lockerer geht es nicht. Die Katze war ständig laut, hat die Tapeten und Polstermöbel zerkratzt und der Wurm ist einfach Wurm.
Was mir Sorgen bereitet, ist, dass er nicht kotet oder uriniert. Also der Käfigboden ist immer sauber. Es kann natürlich sein, dass so ein Wurm ein natürliches Perpedo Mobile ist, oder wie das heißt. Dann wird es einfach alles im Kreislauf in sich haben und meine Hühnchen gar nicht benötigen. Und die Katze hat der Wurm nicht von innen langsam aufgegessen, sondern er hat sich mit ihr umhüllt, weil er ja so zart ist.
Oh, dann wird die Glaswolle sicher nicht das Richtige sein. Friedhelm, so nenne ich ihn nun, brauch was Ordentliches. Irgendwas warmes, schön muckeliges. So was wie die Katze, aber ohne Rauskotzen. Es müsste ein Tier sein das ihn gerne in sich trägt. Da wird sich doch eins finden lassen. Vielleicht eine Schlange. Das ist ja fast dasselbe.
So eine Boa Konstrukteur. Das wäre doch was für Friedhelm. Wobei dann müsste ich mir ja eine Boa kaufen und würde Friedhelm nicht mehr beobachten können…
Oh, wieso nehme ich ihn nicht in mich mit hinein? So unähnlich bin ich einer Katze sicher nicht. Also rein vom Inneren her gesehen. Und ich könnte ihn dann auch in meinen Eingeweiden spüren. Das ist ja noch besser als beobachten.
Dann nehme ich ihn mal gleich…
Wo ist er? Wo ist Friedhelm? Eben war er doch noch im Käfig! Frieeedddhelm?
Vielleicht ist er in eine vorbeihuschende Maus gefahren. Wobei so schnell war er ja nie. Ich werde mich jetzt einfach mit meinem Kopf und offenem Mund in den Käfig legen und warten. Oder hab ich ihn schon geschluckt gehabt? Irgendwie zieht es auch so merkwürdig bei der Leber. Oh Gott wo kommt die Katze her. Ich hab Dich doch rausgeworfen. Oder etwa nicht. Aua, aua. Friedhelm hör auf zu zwicken.

Sonntag, 15. April 2007

außer acht lassen

das ist ein kleiner Quatschtext..der mir eben bei einem Brainstorming zum Wort Außerachtlassung einfiel. Ist nicht so dolle geworden, aber hat ein paar nette Facetten.

außer acht lasse
ich alle zahlen zu
und abgesehen von ihr
kann jede zahl mich bespringen
sich auf mich legen
und einschlafen

bei einer acht ist das so
eine sache
denn legt die sich hin
schläft ein und vergisst dabei ihre
bestimmung
wird sie zur unendlichkeit
versinkt auf der burst bis
in den leib
und man merkt
wie es böse anfängt zu kribbeln

und dann
ja, dann ist man weg
und reist schnurstracks
in alle leere
das geht schneller als
man denkt
und man wird sich über unsterblichkeit
wenig freuen
im weißen raum ohne ecken
und begrenzungen

gerne alle zahlen von
1-7 und nach 8 auch gerne
weiter
aber es hat schon einen grund
warum es keine acht-euro-münzen gibt
gäbe es sie würden
wir keine hände mehr haben
keiner

das erste treffen

Ich werde jetzt zu meinen Texten auch ein wenig Hintergrund liefern. Dieses Prosagedicht ist all denen Frauen gewidmet, die sich in sich verschlossen haben, weil sie halt einmal blöd behandelt wurden von irgendwelchen Männern. Ich weiß nicht, wie viele ich hinter mir gelassen habe, aber man sollte immer hoffen, ahnen, herausfühlen und an die Hand nehmen.

entsende dich
schick deine zeichen
sei gefühlszügellos
und lebe deine tiefe

wenn ich es
wenn ich der bin
werde ich dich erkennen

strahle dann in
lichtgeschwindigkeit
zwei meter vor mir und
entflamme durch meine
augen alles was danach kommt

für einen bruchteil
der magisch ein ewiges leben
nachhallt
wird zwischen
uns vielleicht ein
streichelndes unsichtbares
etwas gleiten
uns beide an die hand
nehmen und aufeinander zuführen

du wünscht dir diesen
moment und fürchtest diese
seifenblase
ich ummantele sie mit
stahl

wir gehen aufeinander zu

Das Stundenbuch von 2001

Das ist nun ein Stundenbuch. Sowas wie ein Tagebuch. Nur für eine Stunde. Ich habe mein Handy jede Stunde einmal klingeln lassen und hab dann geschrieben, was mir einfiel oder was gerade war. Auch Nachts. Bin ein wenig fertig, aber is ja was geworden.

17:55

Die Pappeln haben Sommerschnee abgeworfen. Der weht jetzt überall rum und liegt auf den Straßen. Bin über einen Teppich gefallen und hab mir einen Zeh verknackt. Vielleicht ist er auch gebrochen, denn der vibriert und pocht so komisch. Die Kirschen im Garten holen wieder die Amseln oder die Amsel. Is vielleicht nur eine. Die Katze ist machtlos dagegen. Die kann auch nur fast tote Vögel fangen. Die Sonne scheint direkt aufs Chrombarometer. 34°. Auf der Straße vorhin hab ich noch eien Blutlache entdeckt. Ein schönes Rot mit dunklem Hintergrund. Tippe auf eine angefahrene Katze oder 10 gleichzeitig angefahrene Mäuse. Für sie zartbeseiteten Leser kann ich sagen, dass da keine Leiche war und das Tier somit quitschfidel irgendwo rumspringt und für alle Anderen behaupte ich, dass die Amsel das Vieh geholt hat.

18:55

Hab mich in den Garten gesetzt. Bin total müde. Dabei hab ich fast nichts gemacht. Kann aber noch nicht schlafen, weil es ja noch Essen gibt. Ameisen krabbeln über den gekachelten Boden und der Wind bringt den Kirschbaum in Extase. Er wippt wie bekifft. Werde jetzt gleich "Literaturen", "Damals" und den neuen "Spiderman" lesen. Was für eine Mischung. Milka hat eine neue leckere Schokolade rausgebracht: "Milka Orange". Der Rasen müßte geschnitten werden. Am besten man hätte Ziegen dafür, aber die würden ja auch überall hinscheißen. So würde man dann die Zeit, die man eingespart hat, schon wieder fürs Kackesammeln raushauen. Blöde Idee. Teller stehen schon. Essen kommt gleich.

19:55

Finger fettig von Chicken Wings. Schnauze auch fettig. Wollte Sport machen fahren, aber keiner wollte mit. Der Wind ist tot. Eine Biene summt in einer Rose umher. Die ist lauter als ein D-Zug, der gegen einen Eiswagen knallt, der gefüllt war mit Fahrradklingeln. Trinke DAB-Bier. Die kleinen Hühnerbeine liegen blank auf buntem Teller. Tischmitbesetzer leckt die Pfanne ab.

20:55

Ist echt schon eine Stunde vergangen? Meine Frau sagt, ich könnte mehr eifersüchtig sein. Wohl die einzige Frau, die das gut finden würde. Sie hat gerade ein kleines Nachthemd an. Sehr süss. Schade, dass nicht alle so rumlaufen. Behindert, dass es Normen gibt. Wünsche mir in dieser Stunde die totale Styleanarchie. Alles oder gar nichts tragen. Ganz egal. Mir fällt gerade ein, dass ich mir mal ein Hemd aus Nudeln und einen Schuh aus Luftballon designert habe. Hab den Fernseher angeschmissen. Hab Hunger auf Eis, Orangenschokolade und Sex mit einer Portion Kuschel. Letzteres kommt gleich. Alles andere hab ich nicht da.

21:55

Ich gehe jetzt meinen Leib duschen. Überlege noch ob ich auch meine Haare wasche. Habe Schuppen und habe Käse gegessen. Ob ich das schaffe, die ganze Nacht einmal pro Stunde aufzustehen und etwas aufzuschreiben? Geh jetzt duschen. Würde lieber Baden. Wasser Marsch.
Vom Duschen zurück.Mir ist vor dem Spiegel eingefallen, was ich schon einmal bemerkt habe. Jeder Mensch hat seine eigene "Ichsehgutauszeit". Bei mir ist die so um 22:00 Uhr. Das sehe ich Klasse aus. Um 15:00 Uhr oder 17:00 Uhr kann man mich vergessen. Werde mich mit Frauen ab jetzt auch nur noch um 22 Uhr treffen und meine Bewerbungsgespräche verlege ich auch auf diese Zeit. Fühle mich super Sauber und werde mich beim Sex gleich wieder schön einsauen. Von RTL2 kommt gerade wieder Reporterscheiße. Werde jetzt meine Frau anfassen.

22:55

Das ist ein komischer Zufall. Soeben fertig mit Geschlechtsverkehr, ich guck auf die Uhr und die ist genau auf 22:55 Uhr. Würde jetzt gern ein kaltes Bier trinken und dann in den Atlantik springen. Oder einfach schlafen. Muss ja gleich noch mal raus.Vor allem bin ich um die Uhrzeit müde. Genauso wie ein Rentner. Komisch, als GuteNachtGeschenk hab ich meiner Frau einen Pickel zum ausdrücken angeboten und sie hat abgelehnt. Ob sie einen anderen hat. Mit größeren, besseren Pickeln?

23:55

Hab geschlafen, werde gleich wieder schlafen. Irgendwas mit kleinen Menschen geträumt.

00:55

Mund total schleimig, weil Milch vorhin getrunken. Könnte keine Lesung halten im Moment. Nacht.

01:55

Schnauze.

02:55

Vor dem Handy aufgewacht.

03:55

Stress!!

04:55

Es regnet und gewittert. Hätte ich mein Handy nicht gestellt, hätte ich das nie und nimmer mitbekommen.

05:55

Schnapszahl. Ich muss einen ausgeben

06.55

Sonne schon auf den Blättern des Kirschbaums. Gestern war Happy Kadaver. In ner halben Stunde nehm ich die Straßenbahn. Frau hat mich gerade gewutschelt. Soll ich mal sagen. damit ich eifersüchtiger erscheine, daß ihre Hände abfaulen sollen, wenn sie das bei einem anderen macht? Meine Haare sehen schlimm aus. Wäre der Spiegel nicht fest verankert, hätte er sich sicher kopfüber auf die Badfliesen gestürzt. Nur um mich nicht sehen zu müssen. Is ja auch nicht 22 Uhr. Im Radio läuft Werbung für die Schiffsbruchretter. Wäre ich Kutterfahrer, würde ich was spenden.

07:55

Die Katzen miauen. Brauchen Kuscheleinheiten. Sie haaren. Höre merkwürdige Musik. So laut, dass meine Nachbarn mich hassen müssen. Es regnet gleich. Die Wolken hängen tiefer noch als die Hochsprungleisten für Rollstuhlfahrer. Werde Krankenbesuch bei Mutter machen.

08:07

Zwischeneintrag. Ich fahre gerade mit dem Bus schwarz.

08:55

Werde angemeckert von der Mutter. So sind sie die Mütter. Hab ne Mütze geschenkt bekommen. Trinke Cafe. Wie immer zu stark.

Textengel

Kathy und Robert schreiben und fotografieren

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