Andreas Lange wird sicherlich Stadtpräsident von Schwerin. Das steht ja schon mal so was von fest.
Er verbindet verschiedene Bevölkerungsschichten, ist mehr als ambitioniert und kennt die gesamte Stadtvertretung seit Jahren. Und jeder mag ihn, egal welche Partei.
Aus der SVZ kopiert:
unges Gesicht für Stadtspitze
CDU schlägt Andreas Lange (32) als neuen Stadtpräsidenten vor / Schlappe des OB?
Schwerin (Mathias Gröckel) • Generationswechsel an der Stadtspitze: Andreas Lange soll Stadtpräsident werden. Die CDU schlägt den 32-jährigen Rechtsanwalt als Nachfolger des zurückgetretenen Dr. Armin Jäger (65) vor. Pikant: Während die übrigen Parteien dem Vorschlag wohl folgen werden, müssen ausgerechnet CDU-Fraktionschef Gert Rudolf und OB Norbert Claussen offenbar eine Schlappe einstecken. Sie sollen bis zuletzt versucht haben, die Nominierung von Andreas Lange, der sich Fraktionszwängen bereits öfter widersetzt hat, zu verhindern. Seit 1. April ist der Posten des Schweriner Stadtpräsidenten unbesetzt. Ende März hatte Dr. Armin Jäger sein Amt als Chef und Repräsentant der Stadtvertretung niedergelegt. Er wolle sich künftig ganz auf seine Arbeit als Fraktionschef der CDU-Landtagsfraktion konzentrieren können, lautete Jägers offizielle Begründung für seinen kompletten Rückzug aus der Kommunalpolitik.
Seitdem rotierte bei den Christdemokraten das Personalkarussell. Denn als die mit 15 Mitgliedern stärkste Fraktion in der Stadtvertretung lag das Vorschlagsrecht für den Jäger-Nachfolger erneut bei den Christdemokraten (SVZ berichtete).
Wen sie auf der Sitzung der Stadtvertreter am 7. Mai als Kandidaten für das Amt zur Wahl stellen wird, entschied die CDU am Montagabend: Andreas Lange, gebürtiger Schweriner, 32 Jahre alt, seit 1999 Mitglied der CDU-Fraktion, langjähriger Vorsitzender des Umwelt- und Bauausschusses und von Beruf Rechtsanwalt.
Offiziell spricht CDU-Fraktionschef Gert Rudolf von einem „einmütigen Votum“ seiner Parteifreunde und findet lobende Worte für den Kandidaten: „Andreas Lange erfüllt in sehr guter Weise alle Voraussetzungen, um das Amt des Stadtpräsidenten zu bekleiden. Wir gehen daher auch von einer breiten Unterstützung unseres Vorschlages aus.“
Grüne: CDU-Spitze hätte sich eine Parteisoldatin gewünschtSo wohlwollend soll sich Rudolf hinter den Kulissen vor der Abstimmung jedoch nicht geäußert haben. Aus verlässlichen Quellen wisse er, dass der Fraktionschef, aber auch der ebenfalls der CDU angehörende Oberbürgermeister Norbert Claussen bis zuletzt versucht hätten, Lange als Stadtpräsidenten zu verhindern, sagt Manfred Strauß, Vorsitzender der bündnisgrünen Fraktion. „Beide haben noch kurz vor der entscheidenden Sitzung auf die CDU-Fraktion eingeredet, unbedingt Stadtvertreterin Monika Renner anstatt Lange zu wählen“, so Strauß weiter.
Der bündnisgrüne Politiker glaubt auch, den Grund für diese „Personalposse“ zu kennen: „Bei allem Respekt vor Monika Renner, aber offenbar schien sie Rudolf und Claussen vor allem deshalb geeignet, weil man in ihr die Parteisoldatin sieht, die man gut beeinflussen kann.“ Andreas Lange hingegen gelte als selbstbewusst und als über Fraktionsgrenzen hinweg sachorientierter Politiker, der sich nicht so leicht in parteiliche Pflichten nehmen lasse, so Strauß. Und: „Die CDU-Oberen wollten nach dem langen persönlichen Hick-Hack zwischen dem bisherigen Stadtpräsidenten und dem OB, das zuletzt sogar öffentlich ausgetragen wurde, endlich Ruhe zwischen den Spitzen von Verwaltung und Stadtvertretung.“
Die Bündnisgrünen werfen insbesondere dem OB „Macht- und Klientelpolitik“ vor, die darauf abziele, „kritische Geister“ auszugrenzen. „Die Wahl von Andreas Lange, den wir für seine faire Arbeitsweise schätzen, werden wir deshalb um so mehr unterstützen“, sagt Strauß.
Die Wahl von Andreas Lange scheint so gut wie perfekt. Denn auch die anderen Fraktionen signalisieren Zustimmung. Gerd Böttger, Chef der Linkspartei-Fraktion: „Andreas Lange ist redegewandt und hat Rechtskenntnisse, die ihn für dieses Amt qualifizieren.“ Manuela Schwesig, Vize-Chefin der SPD-Fraktion: „Wir werden darüber beraten, aber ich gehe davon aus, dass die SPD für Lange stimmen wird.“ Rolf Steinmüller, Vorsitzender der Unabhängigen Bürger, hätte sich zwar einen politisch erfahreneren Kandidaten gewünscht, geht aber davon aus, „dass Lange eine Mehrheit bekommt, weil er eine akzeptable Alternative ist.“
Kandidat will Amt mit Ruhe, aber viel Herzblut ausfüllenDer Kandidat selbst will sich zu den Umständen seiner parteiinternen Nominierung nicht äußern, sagt aber: „Ich freue mich über das in mich gesetzte Vertrauen.“ Falls er gewählt werde, wolle er das Amt des Stadtpräsidenten mit „Ruhe und Zurückhaltung, aber viel Herzblut“ ausüben. Dabei setze er auch auf die Zusammenarbeit mit den Stellvertreterinnen Marleen Janew (Linkspartei) und Gerlinde Haker (SPD). Lange: „Ich möchte nicht nur zwischen Parteien Brückenbauer seien, sondern auch zwischen den Bürgern, die in mir stets einen Ansprechpartner finden werden.“