Freitag, 6. April 2007

Zeugen Jehovas-Erwache

Im Wirtschafts-, und Lifestylemagazin „Erwachet!“ habe ich heute ein paar interessante Dinge gelesen. Ich scheine diese Zeitschrift abonniert zu haben und ein paar Leute haben sie mir heute direkt zu Ostern persönlich vorbeigebracht. Ich hab gefragt, ob die Ausgaben denn aktuell sind und die beiden Frauen im Rock flüsterten geheimnisvoll: „Das ist immer aktuell“.
Gleich der Aufhänger greift nach Interesse. „Eine ungleiche Welt. Gibt es Perspektiven?“. Natürlich, diese Frage ist immer aktuell. Es war noch nie anders. Aber wenn es noch nie anders war, wie lässt sich so was ändern und ist das überhaupt erstrebenswert?
Nun ja, schlagen wir doch mal betreffende Seite auf: „Warum so viel Armut in einer reichen Welt?“. Diese Frage bekräftigt den Titel natürlich, aber die Frage ist mehr als dumm. Irgendwoher muss ja Reichtum kommen. Und je ärmer die einen sind umso reicher die anderen. Na ja, leider gibt es kein Gleichgewicht aber dafür die Hoffnung, dass man mal auf die andere Seite der Waage gelangen kann. Jetzt brauch ich gar nicht reinlesen, um zu wissen, dass die Zeitungsmacher meinen, dass man auf diesen inneren Antrieb halt verzichten soll. Brot für alle und nicht Kuchen für die eine Seite wird die Losung heißen, aber ich will nicht schubladendenken. Also lese ich.
Oh schöne Erkenntnis: „Ein Trinker, Drogenabhängiger oder Spieler kann schnell mit leeren Taschen dastehen“ und ich füge hinzu „Ein Trinker, Drogenabhängiger oder Spieler kann noch schnell ohne Taschen dastehen.“
Weiterhin wird dann von Menschen gesprochen, die all ihre Ersparnisse für Arztkosten aufbrauchen mussten und die armen Entwicklungsländer. Apropos, sind das wirklich Entwicklungsländer? Also entwickeln die sich? Wie lange hat es in Europa gebraucht? Gibt es da ein Zeitmaß? Ich bin grad über die drei Seiten geleswandelt und hab keine Lösung gefunden. Nur einmal wurde kurz gesagt, dass man doch moralisch durchs Leben wandeln soll um von Gott moralisch behandelt zu werden. Toller Inhalt.
Unter der Rubrik „Wir beobachten die Welt“ sind folgende Artikel zu finden. „China hat eine Wasserkrise“ und „Australier sind verschwenderisch“. Und dann noch die Information, dass Jugendliche die Musik mit vulgären Texten hören, auch früher sexuell aktiv werden. Besonders rühmt sich die Redaktion aber mit folgendem Sachverhalt. Ich gebe es gerne wortwörtlich wieder:

„Im vergangenen Jahr wurden Touristen an den Stränden der italienischen Insel Elba des Öfteren von jungen Katholiken angesprochen. Die jungen Leute folgten der Aufforderung des Bischofs, der sagte, wer ein wahrer Christ sein und bleiben wolle, solle seinen Glauben verbreiten. Die Urlauber waren überrascht. Laut der Zeitung „Il Tempo“ erwiderten die Angesprochenen den Jugendlichen am häufigsten: „Wer seid ihr? Zeugen Jehovas“.

Was will die Relegionsgemeinschaft uns damit sagen? Das sie ganz besonders gut nerven können? Das man sie mit Gott sofort in Verbindung gebracht werden? Keine Ahnung.

Lassen wir Finger Füße sein und die Seiten Treppen. Also steigen wir weiter. Ein paar Seiten weiter findet man die Überschrift „Ist das der richtige Ehepartner für mich?“
Das ganze läuft unter der Serie: „Junge Leute fragen sich“.
Und da hat man ein paar Fragen für die Frau aufgestellt, die sie beantworten und dann entscheiden kann, ob es der richtige Partner ist. Zum Beispiel:

Was für Freunde hat er?
(Klaus, Hannes Klompen und die Leute vom Stehimbiss)

Hat er einen guten Ruf?
(Ich würde sagen einen lauten)

Kann er sich auch ohne Alkohol gut amüsieren?
(ja, aber auch mit)

Wenn ein Mann eine Ehefrau sucht sollte er für sich folgende Fragen beantworten und dann resümieren.

Wie ordnet sie sich in der Familie und in der Versammlung unter?
(Versammlung? Sie meinen bei unserem wöchentlichen GangBangTreffen?)

Ist sie streitsüchtig?
(Die Entzugserscheinungen sind sehr schlimm)

Ehrt sie ihre Eltern?
(Meine oder ihre?)

Vor allem denken die Zeugen Jehovas wirklich, dass man als junges Mädchen oder Junge mit 16 Jahren oder so den Partner des Lebens kennen lernen kann und vor allem, dass man ihn dann sofort heiraten soll. Schön wäre es, wenn das so noch gehen würde und Ausnahmen bestätigen die Scheiße nur. Man bräuchte dann wirklich nicht diese ganzen Sprünge von Frau zu Frau hinter sich zu bringen um die Eine zu finden, sondern könnte gleich Eine nehmen und die einfach als die Eine sehen. Herrlich verrückt und vielleicht sind die Zeugen echt alle total verrückt und deshalb glücklich.
Die zwei Damen, die mir die Zeitschrift gebracht haben, haben zwar immerzu gelächelt aber die Augen sagten etwas anders. Vielleicht hab ich es mir eingebildet aber sie haben geschrieen und mich angefleht. Der Wachturm in Ihren Händen überwachte sie und deshalb wollten sie ihn loswerden. Und die Blicke flehten mich an. Um irgendwelche Sexzeitungen oder ähnliches. Etwas was sie in eine andere Welt bringt. Für das nächste Mal hab ich schon ein paar Hardcoremagazine im Flur liegen. Ich hoffe, auf den nächsten Monat.

PS: In der nächsten Ausgabe:
Die Liebe zum Geld – ist sie wirklich schädlich?

Was ist schon dabei, heimlich ein Date zu haben?

Sie überlebten den Bombenanschlag in Mumbai.

Textengel

Kathy und Robert schreiben und fotografieren

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