Dienstag, 8. April 2008

Schreibkrise?

Seit einigen vermaledeiten und verfluchten Tagen befinde ich mich in einem Schreibloch, das mit einer Schreibbarriere zugenagelt ist und bei jedem Versuch da herauszukommen versacke ich immer mehr im Unschreibschlamm. Mir fällt überhaupt nichts mehr ein und gerade habe ich mich dabei erwischt, wie ich „Krieg und Frieden“ angefangen habe abzuschreiben um es als mein Werk zu verkaufen. Bin aber nur bis zur Seite 301 gekommen, weil dann meine Ausdauer Urlaub anmeldete.
Ich hab gar nichts mehr. Meine Fantasie ist weg, ich habe kein Durchhaltevermögen mehr und meine Hände zittern wie Espenpapier das aus Espenlaub gemacht wurde wenn sie über der Tastatur schweben.
So etwas habe ich in meiner gesamten Laufbahn noch nicht erlebt und natürlich ging es auch mal den Berg hinab, aber eben niemals ins Tal ohne Wiederkehr. Das fühlt sich alles verdammt und vermaledeit noch mal nach meinem schriftstellerischen Tod an.
Kommt so was einfach so? Also hört ein echter Schriftsteller irgendwann einfach zu schreiben auf? Hat Goethe irgendwann gesagt; „Ach nö, jetzt hab ich keine Lust mehr?“. Ich denke eher, dass richtige Autoren nicht leben, sondern sie schreiben und dass sie Luft ein-, und Wörter ausatmen.
Weil dies für mich so unumstößlich feststeht mache ich mir seit Tagen Gedanken und frage mich, was diesen Zustand fabriziert hat. Ich habe mein Essen nicht umgestellt und hab auch kein Trauma hinter mir und wenn ich so zurückblicke fing alles an einem Dienstag an und meine Frau war am Montag beim Frauenarzt. Mehr ist nicht passiert.
Nun hab ich da eine Theorie die einfach nicht aufhört in mir zu geistern und ich denke, dass wird auch die Lösung sein. Nachdem ich nämlich am Montag mit meiner Frau Sex hatte ging es schreibtechnisch abrupt bergab. Das lag nicht daran, dass sie so schlecht war oder so was, sondern es lag an diesem Frauenarzt.
Schauen Sie mal, ich bin ja nicht irgendwer und mir ist sehr wohl bewusst, dass ich jetzt schon Thematiken anpacke, die man sehr gut als heiße Eisen bezeichnen kann und ich weiß, dass ich in der Zukunft sicher ein riesiges Revolutionswerk schreiben werde. Ein Buch, das alles umstoßen wird und vielen Menschen Kopf und Kragen kostet. Vielleicht wird Holland daraufhin vom Erdboden gefegt oder man verschifft alle Menschen, mit dem Vornamen Robert, auf den Mond.
Ist ja auch egal. Auf jeden Fall würde man, wenn man irgendwas in der Zukunft retten möchte zurück zu den Wurzeln des Üblen (ich) reisen und versuchen es zu beseitigen. Nun geht das ja nicht so einfach, weil man mit seinen Aktionen ja auch anderweitig die Zukunft beeinflusst und so hat man dann jemand in die Regierung entsandt und dieser hat den Frauenarzt durch den Geheimdienst befohlen meiner Frau ein Gift ins Genital zu legen. Ihr wird dieses Gift nichts anhaben können, aber eben mir und es betäubt gezielt die für mich wichtigen Gehirnregionen. So, dass ich gar nicht erst darauf komme so ein Buch zu schreiben und wenn ich durch Zufall doch darauf kommen sollte, könnte ich es nicht aufschreiben. Die Schweine haben sich doppelt und dreifach abgesichert. Gut, meine Frau ist keine Mitwisserin. Das liegt klar auf der zitternden Hand. Sie ist nur ein unbewusstes Opfer und auch der Frauenarzt macht nur das was er machen soll. Ich muss an diesen Typ in der Regierung ran. Am besten ich fahre nach Berlin, baue mir eine Bombe aus Apothekenverkaufsmitteln und marschiere ins Bundeskanzleramt und an den Augen werde ich erkennen, ob er oder sie es ist und dann bring ich die Person um.
Wobei stopp, das wissen die ja schon längst in der Zukunft. Oh Mann, ganz schön kompliziert. Wie verheimlicht man etwas vor der Zukunft? Ich muss mal überlegen gehen und darauf hoffen, dass ich es mit meinem betäubten Hirn noch kann.

Textengel

Kathy und Robert schreiben und fotografieren

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